In der Inszenierung am Rostocker Theater hat Perten das Hospiz des Stückes in eine Haftanstalt verwandelt und eine Erweiterung des Epiloges, der die revolutionäre Position des Stückes verstärkt, eingeführt. Weiss war anfangs skeptisch und dachte, dass dadurch das gesamte Stück zu lang gezogen würde und sich zerdehnt. Nach der Inszenierung am 26. März 1965 war Weiss aber so überzeugt von Pertens Herangehensweise, dass er beschloss diese Fassung bei einer nächsten Auflage herauszugeben. Der gemeinte Epilog würde dann in die fünfte und endgültige Fassung übernommen[...]“ Das Stück gewinnt damit größere Klarheit.“, äußerte sich Weiss gegenüber Wolfgang Gersch. (Was ist hier Zitat und was nicht?)
In den ersten Aufführungen, am Berliner Schillertheater durch Konrad Swinarski oder auch durch Peter Brooks in London, der das Stück im Sinne des „Theaters der Grausamkeit“ akustisch und optisch effektvoll umwandelte und die Irren des Stücks individualisierte, siegte immer de Sade, als Unterlegener gegenüber Marat.
Marats eigener Standpunkt kam bisher nicht deutlich zum Tragen. Pertens jedoch ist politisch konsequent und „De Sade ist hier eindeutig Repräsentant einer untergehenden Klasse. Sonst wird er differenzierter, als moderner Zweifler gespielt. Bestimmte Veränderungen sind für einen Regisseur statthaft, wenn er konsequent und logisch vorgeht. Pertens Auffassung des de Sade ist absolut möglich“, so Peter Weiss.