Kloster auf Hiddensee, Bergwaldhotel zum Klausner, um 1921
Kloster auf Hiddensee, Bergwaldhotel zum Klausner, um 1921

 

Als ein „mystischer Ort“ auf der Insel ist der Klausner in die Literatur eingegangen. Eine Ausflugsgaststätte hoch oben auf dem Dornbusch. Man erreicht ihn nach einer Wanderung über die von Gerhart Hauptmann geliebte Hucke an der Steilküste am Dornenbuschwald entlang. Die Gaststätte gibt es seit 1888. Damals noch als Bergwaldschenke unter dem Namen Eremitage auf Tannenhausen, eröffnet von Alexander Ettenburg, bot der Einsiedler Ettenburg „[…] seinen Gästen ein Luft- und Sonnenbad, Turngeräte, Brausebad sowie Wohnlauben aus Brettern und Reet“. Zu Zeiten der DDR war das Haus dann ein volkseigenes Ferienheim. In diesem Zeitrahmen spielen auch mehrere literarische Werke im Umfeld des Klausners, die erwähnenswert sind.

 

In Lutz Seilers Roman „Kruso“ spielt die Handlung zum großen Teil ebenfalls dort oben auf dem Dornbusch und im Klausner.

Hier wird die Insel zum „Sehnsuchtsort der Freiheit weit weg vom Sozialismus“. Einige reale Vorbilder für die Romanfiguren lassen sich ausmachen, etwa Aljoscha Rompe von der Punkband Feeling B oder auch Alexander Ettenburg als Urvater des Klausners. Auch Seiler selbst bezieht sich in das Figurenensemble ein. Er hat im Sommer 1989 im Klausner als Abwäscher gearbeitet.

 

„Hiddensee ist der schönste Ort der DDR. Die griechischen Iseln sind auch nicht besser.“, behauptete Aljoscha Rompe gegenüber seinen Freunden. Rompe zog es als „freier Unfreier“ immer wieder auf die Insel. Hier am Strand von Kloster auf Hiddensee, unweit vom Klausner entfernt, organisierte Rompe, seine bis heute in Insiderkreisen bekannten Konzerte. „Er und seine Mitstreiter kamen mit voll beladenen Handwagen über die Düne, unterhalb der Steilküste wurden Lautsprecher aufgestellt, Verstärker an mitgebrachte Autobatterien angeschlossen, die Instrumente ausgepackt, und schon ging es los.“ heißt es im Kapitel Überwachte kleine Freiheiten, dass man im Buch Lütten Klein von Steffen Mau findet. „Der Sommer auf der Insel Hiddensee war für alle aus der Hippie-, Künstler- und Jugendszene der Inbegriff der Freiheit. Hier kam man her, um die DDR für ein paar Tage hinter sich zu lassen. Man bestieg in Stralsund oder Schaprode die Fähre, holte sich kurz nach dem Ablegen eine Bockwurst mit Brötchen und Senf, dazu ein Bier, stellte sich aufs Oberdeck und blinzelte der Sonne entgegen. Die Republikflucht auf Zeit hatte begonnen.“